In diesem Blog schreibe ich, wie ich mit low-carb 100 kg abnehmen werde. Mit vielen Tipps, Rezepten und Erfahrungsberichten

27.05.2016

Der Operationsantrag

Post von der Krankenkasse und die Operation mit dem Arzt aus Florida


Ende Oktober öffnete ich den Briefkasten und was war drin. Ein Schreiben der AOK Berlin. Oh mein Gott, bestimmt eine Absage. Ich hatte schon von einigen aus der Gruppe gehört, man muss dann klagen und ich bestimmt auch. Zitternd öffnete ich meinen Brief und es war eine Zusage. Juhu!! Mir liefen die Tränen vor Glück und ich rief sofort alle an, die ich kannte.

Nach Rücksprache mit der Charité und bekam ich den 27.Februar 2010 genannt als Operationstermin. Eigentlich waren keine Termine mehr frei, aber am 27. Februar findet ein Kongress in Berlin genau zu dem Thema statt und ich wurde gefragt, ob ich mich nicht vor laufender Kamera von einem Prof Dr Rosenthal aus Miami, Florida operieren lasse. Er wäre der Schlauchmagenpapst. Also ein Schlauchmagen wird es werden. Ich sagte zu. 

Am 26. Februar 2010 wurde ich morgens um 10 Uhr in der Charité stationär aufgenommen. Ich bekam zuerst ein Zweibettzimmer. Mittags gab es noch eine kleine Suppe und abends schon nix mehr. Ich musste sogar meine Antidepressiva aussetzen. Ich bekam leichte Panikattacken und überlegte schon zu gehen. Mache ich alles richtig. Man hättest du nicht vorher dich mäßigen können. Die Nacht war der Horror. Die OP sollte um 11 Uhr sein. Also 6.30 Uhr aufstehen, natürlich ohne Frühstück und ab auf die Waage das letzte Mal vorher. Ich hatte mich seitdem ich wußte, ich werde operiert, ein wenig mit Schokolade und Friends eingeschränkt und fing an anstatt Cola Wasser zu trinken. Die Waage zeigte: 

172 Kg 

an. Wow ich hatte 10 Kilo abgenommen. Sollte ich es vielleicht doch ohne Operation versuchen. Ich habe ja schon 10 Kilo geschafft. Leider sieht man es kaum. Egal ob man 182 oder 172 wiegt. Der Unterschied bei mir, war eine Kleidergröße und ein etwas freieres Bauchgefühl beim Hemden tragen.

Um 10 Uhr kam dann der Narkosearzt und gab mir ein Beruhigungsmittel und um 11 Uhr war es soweit. Ich sollte mir einen Traum aussuchen und weg war ich. Prof Dr. Rosenthal habe ich nicht einmal gesehen, aber dankbar bin ich ihm allemal .

Gegen 17 Uhr war ich dann wieder wach und es ging mir mies. Ich war flau auf den Beinen und das Gas im Bauch sorgte für mega Krämpfe. Diese hielten leider noch tagelang an. Ich bekam Lindenblütentee und Wasser, mehr nicht. 5 Tage lang. Am Freitag wurden endlich die Kanülen gezogen und ich bekam meine erste Nahrung. Einen warmen Vanillepudding. Kaum intus wollte er auf beiden Wegen mit Krämpfen wieder raus. Ich dachte nur, was habe ich mir angetan. Ist das mein neues Leben. 

Der Arzt kam vor der Entlassung noch mal vorbei und meinte, ich müsse jetzt 3 Wochen Brühe und Tee zu mir nehmen und dann 3 Wochen mit Babybrei weitermachen auf dem Weg zum normalen Essen. Mein Magen war nur noch 75 ml groß. Ein Joghurt hat 100ml Volumen. Ausserdem kann es sein, dass ich Laktose intolerant bin und ich soll ja Eiweiss zu mir nehmen und immer 3 Liter trinken. So begab ich mich auf wackeligen Beinen in mein neues Leben mit einem Mini-Magen, Schmerzen und einem komischen, allein gelassenen Gefühl im Magen.

Ich glaube, er wird mir fehlen, jedoch war mein noch nie vorhandener Ehrgeiz geweckt worden. Ich wollte mehr und meine Idee 100 Kilo abzunehmen war geboren. Ich wollte aber nicht alles in kürzester Zeit, sondern Erfahrungen mit dem neuen Umgang mit Essen sammeln und hatte mit mir vereinbart, langsam abzunehmen. Die ersten 10 Kilo waren weg, Blieben ja nur noch 90.

Ich wurde von meinen Eltern abgeholt und zu Hause holte ich erst einmal den Schlaf der letzten anstrengenden Tage nach, den 4er Zimmer ist nicht besonders klasse. Man will am liebsten ganz schnell nach Hause. 


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